Das Stockfotos-Problem.

Natürlich nutze ich sie auch, diese oft kostenlosen Bilderverzeichnisse wie Pexels, Morguefile, Unsplash und andere. Unsplash ist sogar direkt in RapidWeaver integriert. Aber es gibt ein Problem.

Dieses Problem ist nicht neu, aber da findige Zeitgenossen immer auf der Suche nach Möglichkeiten zum Geldverdienen sind, wird das Problem zunehmend größer.

Viele dieser Bilderdienste bieten Bildmaterial ohne lizenzrechtliche Begrenzungen zum freien Download an, teilweise muss man sich hier noch nicht einmal anmelden um die Bilder anschließend nutzen zu dürfen. Die Bilder darf man frei und meist auch kommerziell nutzen und oft auch beliebig verändern. Da die Dienste oft außerhalb des EU-Raumes agieren, sieht man es dort mit dem Urheberrecht nicht so eng und so muss man meist noch nicht einmal Quellenhinweise einfügen (was das deutsche Recht ganz anders sieht). Unterm Strich eine praktische Sache.

Das große Problem:

Es gibt Leute, die stellen Bildmaterial, das ihnen gar nicht gehört auf diesen Plattformen ein. Du kannst das nicht kontrollieren und der abmahnungsfähige Urheberrechtsverstoss ist so vorprogrammiert. Manche dieser Leute machen das aus Nachlässigkeit und Unkenntnis des Urheberrechts, andere haben darin eine Masche zum Geldverdienen entdeckt:

  • Bild geklaut, im Netz nach Verwendung gesucht und dann die ahnungslosen Nutzer abgemahnt.
  • Oder es gibt einige Leute, die Bilder auf den Kostenlos-Plattformen einstellen, eine Zeitlang dort belassen und dann wieder entfernen und die Nutzungsrechte einschränken. Auch dies mit dem Ziel die ahnungslosen Nutzer abzukassieren.
  • Oder es gibt den Dienstleister eines Tages nicht mehr (Beispiel aboutpixel) und dort legal erworbene Nutzungsrechte kannst du plötzlich nicht mehr verifizieren. Auch dann hast du ein Problem.

Einige wenige kostenpflichtige Dienstleister bieten eine Art Versicherung an, die solche Fälle abdeckt. Aber ob das bei den meist ausländischen Dienstleistern nachher auch wirklich zur Anwendung kommen kann, mag dahin gestellt sein. In jedem Fall hast du mit einer Abmahnung, egal ob berechtigt oder nicht, erheblichen Aufwand und eine damit i.d.R. verknüpfte Unterlassungserklärung hat es es fast ausnahmslos in sich.

Bleibt eigentlich nur die Möglichkeit, auf eigenes Material zurückzugreifen - aber wer hat das schon. Und selbst eigenes Material hat seine nutzungsrechtlichen Fallstricke.

Ich nutze in meinen beiden Blogs ebenfalls Stockfotos und bin mir des Problems durchaus bewusst. Wo ich aber komplett die Finger weglasse, ist die Nutzung von Stockfotos für Kundenprojekte - hier ist mir das Risiko dann deutlich zu hoch.

Das nur am Rande: Vor Jahren hatte ich mal  einen eigenen Urheberrechtsfall:

Ich entdeckte ein von mir erstelltes Bild auf einem etablierten Zeitungsblog. Vermeintlich korrekt mit einem Copyright-Hinweis - angeblich stammte das Bild vom großen Dienstleister mit vorne „G“ und hinten „images“. Stammte aber von mir. G...images hatte es noch nicht einmal für nötig gehalten, auf meine Anfrage zu antworten, noch nicht einmal der hinzugezogene Anwalt bekam nie eine Antwort. Auch eine Möglichkeit Ärger zu haben.

Bildquelle: Pexels